Berner Künstlerin in New York: Eveline Feldmann (*1970) – Orig. Fahnenabzug Saur/de gruyter-Lexikon 2003
Künstlername: Feldmann, Eveline
Sortiernahme. Feldmann, Eveline
And. N-Komb.: Feldmann Allred Eveline (verheirateter Name)
Cf-Künstler: ( ist entfernt (Vaters Cousine) verwandt mit der im Tessin lebenden Schweizer Bildhauerin Ursula Roelli, geb. 10.6.1939)
Geschlecht: f
Bildkünstl. Beruf: Installationskünstler & Videokünstler & Performancekünstler & Maler & Objektkünstler & Graphiker
Staat (aktuell): Schweiz und USA
GEO-Nachweis: Schweiz
Geburtsdatum: 16.11.1970
Geburtsort: Muri (BE)
Letzte Erw.: 2003
Tätigkeitsort: Bern und New York
Tätigkeitsland: Schweiz und USA
Feldmann, Eveline, schweiz. Installations- und Videokünstler, Maler und Objektkünstler, * 16.11.1970 Muri (BE), lebt in New York und Bern. Wächst in einer auf Jazzmusik und kreatives Gestalten ausgerichteten Familie in der Region Bern auf. Der Vater ist Möbelschreiner, Erfinder, Posaunist, die Mutter Kunsthandwerkerin. Spielt Geige, später Posaune. Wird Hochbauzeichnerin im Atelier 5 in Bern; Zugang zur Berner Kunstszene.
1990 Installation mit 20 Wandmalereien. Erste Performances: „Stell dich in den Raum und spiel“ (mit Alphorn). 1991 – 1994 Kunstabteilung der Hochschule für Gestaltung Bern. Beteiligung am Berner Jazzfestival. Lernt den US-Posaunisten John Allred kennen. Arbeiten an der Grenze zum Design, z.B. „Transmöbel“ (1992) – Stühle mit gehäckeltem Nylon-Überzügen, die, abgenommen, auch als Körperschutz dienen. 1993 „Fill & Test“ – individuell geformte Latex-Masken.
1994 vielfarbige, gehäckelte und gestrickte „Testbeutel“ , die an Armen und Beinen oder auf dem Kopf getragen, Mensch und Skulptur verbinden. „Schutz“ wird als Thema zum roten Faden, oft mit Humor und Ironie gebrochen. Textile Materialien werden funktional und materialbezogen eingesetzt. 1998 Installation „You“ – Hunderte von abgetrennten, versteiften und beleuchteten Stoffärmeln „flehen“ um Kontakt .
Zahlreiche Ausstellungsbeteilungen; 1998 Kiefer-Hablitzel-Stipendium. In der Wandinstallation „12 Fine Pieces“ wird die Moulin-Rouge-Legende der „Toblerone“-Schokolade Form: Über ein Holzgerüst zu Dreiecksformen gespannte Nylonstrümpfe. 1999 Umzug nach New York, Lebensgemeinschaft mit John Davidson. Die Migration wird zum Thema in „Move it & tent“ – einem Can-Can- „Zelt“ mit Verstrebungen aus Stretchstrümpfen. Ironisch-gesellschaftlich Ausrichtung in der Objekt-Video-Performance „Scrubbie“, einer Kleid-„Maschine“ aus Putzschwämmen und Messingklammern “ für die „eilige Raumpflegerin“ (1999). 2000, Rückbesinnung auf die Malerei: „Safe Places“ zeigt in Serien Körperorgane als Rückzugsorte. Bernisches Louise-Aeschlimann-Stipendium. Werkbeiträge von Stadt und Kanton Bern.
Das Atelierstipendium für den 86. Stock des World Trade Centers wird durch den „11. September“ abrupt anulliert. Das verletzte Lebensgefühl der Stadt wird zum Thema. Einerseits (2002/03) durch Öffnung in der ironischen Videoarbeit „The Ride“, welche die Schweizer „Kulturgemeinde“ New Yorks als Skifahrer in Manhattan versammelt, andererseits durch Rückzug in der fragilen Installation „Retreat – sogno di constantino“, einem Raum-Zelt, genäht aus Tausenden von gebrauchten, getrockneten Teebeuteln.
Werke des Künstlers mit Standortnamen: Schweizer Bundesarchiv, Bern. Sammlung Stadt Bern. Tobleronemuseum, Bern
Selbstzeugnisse: 1994,Katalog Diplomausstellung Schule für Gestaltung, Bern.
Ausstellungen E: 1994 Raum für Neue Kunst, Zürich. 1997 „Kiosk“, Bern. 2000 Schweizerisches Bundesarchiv. 2002 Kabinett Bern, Federal Building for Social Security, New York, ARTLofts Long Island City G: 1992 Designer Biennale, Mailand. 1993/97 Kunsthaus Langenthal. 1994, Altes Tramdepot, Bern, Kunstmuseum Thun, Centre PasquArt, Biel. 1996, Kunsthalle Bern. 1998 Tobleronemuseum Bern, Shed im Eisenwerk, Frauenfeld. 1998/99 Messe Basel (Kiefer Hablitzel-Stipendium). 1999 Freilichtausstellung Sustenpass, Alpines Museum Bern. 2000 Centre PasquArt, Biel. 2002 Dampfzentrale Bern, 2003 Swissinstitute New York.
- Annelise Zwez