Weihnachtsausstellung Kunsthalle und Kunstmuseum Bern 1982
Im Text schreibe ich von einer „erbarmungslosen Konkurrenz“ von lauten und leisen, grossen und kleinen Kunstwerken. Erst im Verweilen gelinge es die spannenden Arbeiten herauszufiltern.
Im Text schreibe ich von einer „erbarmungslosen Konkurrenz“ von lauten und leisen, grossen und kleinen Kunstwerken. Erst im Verweilen gelinge es die spannenden Arbeiten herauszufiltern.
Peter Schneider war von seinem Brotberuf her medizinischer Illustrator. In seinem künstlerischen Schaffen äusserte sich das in technischen Experimenten wie z.B. der sog. „Abwaschtechnik“ (Serie „Mutter und Kind“). Das Illustrative, Erzählerische geht durch sein ganzes Werk. Schade, dass er die künstlerische Praxis später aufgab und so auch vom Kunstbetrieb längst vergessen ist.
Die expressiven, „wilden“ Holzfiguren, die Beat Zoderer 1982 im Rahmen von „Natur und Kunst“ (Lenzburg) gezeigt hatte, haben seinen Ruf als bedeutender Künstler der „wilden“ Epoche verdeutlicht. Und die erste Einzelausstellung vertiefte den Eindruck, dass der Künstler von seinen „Nietzsche-Häutungen“ direkt zum Menschen gefunden hatte. Erstaunlich, dass er später und bis heute (2016) als konstruktiver Künstler bekannt wurde.
Sie wirkte ein wenig gesucht, diese Verbindung der Zeichnungen des 19. Jahrhunderts mit den neuen Beständen der Emanuel Hofmann Stiftung im Museum Gegenwart. Dennoch zeigte der Gang von Julius Schnorr von Carolsfeld bis zu Anselm Stalder zum einen die Bedeutung der Basler Sammlungen und gleichzeitig den Fluss der Zeit im Spiegel der Kunst.
Andy Athanssouglou (*1956 in Muri – † 2015 in Birrwil) war um 1980 ein kleiner Shooting Star, dem die Herzen des Publikums zu flogen. Es war die Welle der neuen „Verinnerlichung“, der Verbindung von Ich-Befindlichkeit und kultureller Identität zwischen Gott und der Welt. Später sank sein Stern, der Lebensweg wollte sich nicht mehr zeigen. 2015 starb er.
Mit seiner behutsamen, aber stets durchdachten künstlerischen Entwicklung verkörperte Roland Guignard über Jahrzehnte den Typus des sorgfältigen, der Kunstgeschichte verpflichteten Künstlers im Aargau. Dazu passt, dass er über lange Zeit in Mehrjahresabständen in der Galerie Rathausgasse in Lenzburg neue Werke präsentierte.
Es war eine erstaunliche Wiederbegegnung mit dem Innerschweizer Künstler Franz Bucher. Wo war denn der heitere „Wölkli“-Bucher geblieben? – Eine existenzielle Erfahrung im Grenzbereich zwischen Leben und Tod, hat ihn dazu geführt, die Multiplikation der Wolkengebilde zurück ins Figurative zu übersetzen. Als Dichte des Menschseins.
Hans Schärer verband eine sehr persönliche Freundschaft mit dem Aargauer Kunsthaus. Er war in den 1950er-Jahren zusammen mit Heiny Widmer – inzwischen Direktor des Aargauer Kunsthauses – in Paris gewesen. Die beiden blieben einander stets freundschaftliche verbunden und so war es naheliegend, dass Aarau dem Innerschweizer Künstler die erste Retrospektive einrichtete.
Der Maler Arnold Ammann und der Kunstsammler Ernst Wildi, beide * 1920 haben einst dieselbe Schulbank gedrückt. Danach wurde der eine Flachmaler, Briefträger und Hobbymaler, der andere ein erfolgreicher Kaufmann. Und dann begegneten sie sich 1968 in der Galerie von Josef Räber in Lenzburg. Raeber erkannte dass da mehr war als Hobby und gab dem damals noch Unbekannten eine Plattform. Sie war der Start zu einer lokal-erfolgreichen Karriere.
Der Einstieg von Roland Hächler und Carlo Mettauer erstaunt mit seinem betont historisch-klassischen Charakter, bleibt aber – wenn auch in offener Form – ein Stück weit Profil der Galerie über lange Zeit.