Irena Naef Gal Elisabeth Staffelbach Zuerich 2010
Neue Zeichnungen
www.annelisezwez.ch Annelise Zwez in Kunstbulletin Dezember 2010
Multimedial ist ein strapazierter Begriff. Doch bei Irena Naef (1961) ist er unumgänglich; das Erfinden neuer Ausdrucksformen ist geradezu ein Markenzeichen.
Waren es in den 1990ern grossformatige Pixel-Collagen, sind es jetzt Blaupausen rückseitig auf Matrizen Gezeichnetes, das im Licht durchlässig wird, letztlich aber als Fotografie in Leuchtkästchen präsentiert wird. Dazwischen eine Vielzahl von Techniken, die Performance, Video, Fotografie und Malerei teils mit, teils ohne PC metamorphotisch kombinieren.
Liegt es in der Luft, dass seit 2009 erstmals auch grossformatige, malerische Schwarz-Weiss-Zeichnungen entstehen? Die Lust auf Unmittelbarkeit war unwiderstehlich, sagt die Luzerner Künstlerin dazu.
Die Grundströmung, welche die Vielfalt zusammenhält, ist einem roten Faden gleich seit jeher dieselbe: Das Generieren einer Realität, die in schwerelosen Vorstellungswelten angesiedelt ist, die An- und Abwesenheit von Menschen und Dingen verschmilzt, mit Kleidern ohne Körper tanzt, sich in Landschaften entfaltet, die nur von Licht erzeugt sind.
Eine wichtige Inspirationsquelle hiezu ist ihr seit jeher die Literatur von Jorge Luis Borges über Friedericke Mayröcker bis Anne Duden, aber auch zahlreicher afrikanischer Autoren. Mit ihnen lässt sich in anderen Leben leben, sagt sie.
Nie stellt sich indes der Eindruck von Illustration ein, vielmehr spiegelt sich eigenes (romantisches) Wandeln in Fiktionen. Die Ausstellung ist als Dialog verschiedener Werkgruppen angelegt, gibt in einer Dia-Installation aber auch Einblick in die Vielfalt des Gesamtschaffens. AZW
Galerie Elisabeth Staffelbach bis 24. Dezember 2010
Bildlegende:
Irena Naef: Licht, 2010, Mixed media auf Papier, 150 x 225cm. Bild: zvg