Hilde Röthlisberger (*1931/ZH) Kunst am Bau Dottikon 1991
Hilde Röthlisberger hat mich bei dieser und späteren Begegnungen stets beeindruckt durch die Gleichzeitigkeit von schlichter Zurückhaltung und enormer Bestimmtheit was ihre Kunst anbetrifft.
Hilde Röthlisberger hat mich bei dieser und späteren Begegnungen stets beeindruckt durch die Gleichzeitigkeit von schlichter Zurückhaltung und enormer Bestimmtheit was ihre Kunst anbetrifft.
Die Galerie A6 war ein Plädoyer für das Original – im Widerstreit mit Grafiken in hoher Auflagezahl.
Hofmann Godi Lenzburg 1991
Im Schaffen von Beat Zoderer bereitet sich ein Wandel vor. Die expressiv-figürlichen Werke machen einer strengeren Formsprache Platz. Noch immer spielen aber in ihrer einstigen Funktion erkennbare Fundstücke (z.B. Bahn-Fahrkarten) eine wichtige Rolle.
Seine Schiffe waren in den 1980er-Jahren ein prägendes Zeichen in der Kunst von Felix Stampfli, aber dann kam Francis Picabia ins Spiel – den Kopf drehen, um immer neu zu sehen. Fortan ging es um Wahrnehmungsmuster, vielleicht auch um die Erkenntnis, dass die Welt nicht fassbar ist.
Auch heute (2021) sind die bildfüllenden „Kohlköpfe“, die Karin Schaub in den 1980ern malte, ein überzeugendes Beispiel für die neu-entdeckte Sinnlichkeit der Kunst von Frauen in dieser Zeit. Schaub war keine Feministin, aber sie packte intuitiv die Zeichen einer neuen, weiblichen Bildsprache. Auch später blieb eine gewisse Masslosigkeit in der Präsenz der Dinge (auch der ungegenständlichen Farbwürfe) ein Kennzeichen ihrer Malerei. Fantastische Traum-Gärten und -Begegnungen in Form von übermalten Collagen wurden in späteren Jahren wichtig.
Der bekannte Luzerner Maler, Aquarellist, Zeichner Hans Schärer fällt auch in dieser Ausstellung durch seinen erzählerischen Humor, seine bissig-kritische Weltsicht auf der Basis eigener psychischer Befindlichkeit auf.
Valery Heussler (1920-2007) war eine der wenigen politisch engagierten Künstlerinnen ihrer Generation. Besonders deutlich kam dies in der 1983/84 entstandenen und 1991 auf Schloss Lenzburg gezeigten, dreiteiligen Installation „abgebunden“ zum Ausdruck. Zentrales Thema ist immer wieder der Machtmissbrauch.
Expressionisten Sammlung Häuptli Aargauer Kunsthaus 1991
Roman Buxbaum – Künstler mit beruflichem Hintergrund in der Psychiatrie – will mit seinem Kunstschaffen psychische Assoziationen auslösen. Dabei spielt um 1991 das Gesicht eine zentrale Rolle. Das Gesicht wie es von der Medizin, ebenso wie von den Nazis zur Charakterisierung verschiedener Typologien eingesetzt wurde. Der Hintergrund dazu liegt in Buxbaums jüdischer Biographie (sein Grossvater war ein Opfer des Holocaust). Oft setzt er hiezu Bild und Wort in scharfen Dialog. Trotz der Beachtung, die sein Schaffen erfuhr, gab Buxbaum die bildende Kunst später leider weitgehend auf, widmete sich mehr dem Theater und ist hauptberuflich als Psychiater in Zürich tätig. Sein überzeugender, intellektueller Hintergrund, seine Sprachfertigkeit machte ihn in der allgemeinen Kunstdiskussion der Zeit zum faszinierenden, bis heute nicht vergessenen Gesprächspartner.