Anfangs des 20. Jh. war La Chaux-de-Fonds eine Aufbruchstadt – auch in Sachen Kunst! Davon wurde auch der Bäckersohn André Evard angesteckt und reiste in den 1920ern nach Paris, wo er sogleich Anschluss an die Avantgarde fand. Als er 1927 nach La Chaux-de-Fonds zurückkehrte, erlahmte der Pioniergeist und er malte fortan in den verschiedensten Stilen. Das zeigt die von Peter Killer kuratierte Ausstellung auf.
Imi Giese Kunsthalle Zürich 1993
Christina Käuferles stehende, liegende Pinselzüge der Zeit sind mit Bedacht gesetzte Atemzeichen – ein/aus, ein/aus, dazwischen. Die Künstlerin hatte in den 1990er-Jahren einige Erfolge zu verzeichnen. Mit ihrem Wegzug ins Tessin verschwand sie aus dem Blickfeld der Deutschschweiz. Der Katalog hat kein definiertes Datum. Anhaltspunkt ist die letzterwähnte Ausstellung 1993.
Zwei Jahre nach der Eröffnung des Emma Kunz Zentrums in Würenlos/AG erschien nun die erste Monographie zu Leben und Werk der Aargauer Künstlerin. Mit Beiträgen von Harald Szeemann, Blanche Merz, Anton C. Meier, Rudolf Haase und Thomas Ring. Emma Kunz Monographie zu Leben und Werk – Verlag Aargauer Tagblatt 1993
Weiche Kraftstösse aus hartem Eisen: Der Eisenplastiker Ernst Jordi in der Galerie von Elisabeth Staffelbach im „Stadtbahnhof“ in Lenzburg (Galerie in Lenzburg) 1993. Jordi ist seit 1977 regelmässiger Gast der Galerie. Müsste man sein Werk in zwei Worten charakterisieren, so wären wohl „Maske“ und „Rüsseltier“ die treffendsten (abgesehen von der Entwicklung von der getriebenen Eisenskulptur zur Objektplastik mit geschweissten Eisenteilen).
Die Ansprache datiert von 1993 und ist gleichsam der Abschluss der intensiven Auseinandersetzung mit ihrem Schaffen in den letzten Monaten ihres Lebens und danach. Der Katalog des Kunstmuseums Solothurn analysiert sie. In Brugg konnte ich die Geschichten dahinter, die persönlichen Erlebnisse damit schildern.
Einen erhellenden Zyklus zu ihrem in vergangenen Zeiten ankernden Werk hat Vreny Brand mit einem vielteiligen „Totentanz“ geschaffen. Er zeigt ihre Faszination für die Renaissance, integriert aber gleichwohl uns heute vertraute Zeichen und Symbole wie Uhren , Schnurstränge, Blätter und immer wieder Halsöffnungen als würde hier die Vorstellungswelt beginnen.
Da Rorschach schon in der Jungsteinzeit besiedelt war, drängte sich der Bogen von der Pfahlbau-Zeit bis zur Gegenwart auf, umsomehr als das Textil uns in unseren Breitengraden stets begleitet hat und weiterhin tut, auch wenn es sich im Laufe der Zeit eventuell vom Funktionellen hin zur Kunst entwickelt hat. Es war ein spannendes Nachdenken darüber.
Drei Momente unterstützen den Ausstellungseindruck: die Beschränkung auf das Thema „Gedankengänge“, ein Bogen von 7 Jahren sowie die museale Präsentation, welche den Grossformaten Raum geben. Vreny Brands Werk hat sich von frühen, u.a. den Aufbruch der Frauen zu Eigenständigkeit thematisierenden Arbeiten zu einem erzählerischen Bilder-Füllorn entwickelt, das beeindruckt.
Wilfrid Moser Kunsthaus Zürich 1993
