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Aurum – Gold in der zeitgenössischen Kunst – Kunstbulletin November 2008

von Annelise Zwez

41 Positionen umkreisen im Museum PasquArt das Thema «Gold» im Spannungsfeld von materiellem Reichtum, kultischer Verehrung, Macht und Tod. Die Kuratorin Dolores Denaro versammelt in den letzten zehn Jahren entstandene Werke, beispielsweise von Carmen Perrin, Ana Roldan, John Miller oder auch Michel François. Zu den Höhepunkten zählt die bekannte 18-Karat-Skulptur von Not Vital, das «Goldene Kalb», 2001, das auf einen hohen Sockel gestellt, sonnengleich beleuchtet, den abgedunkelten Saal Poma als Solostück bespielt. Der Künstlerkreis umspannt den Globus – gewinnbringend mit dem jungen Chinesen Liu Ding. Seine naturalistische, auf einer Kunststoff-Niere stehende Mädchenfigur hält dem Besucher einen goldenen Totenkopf entgegen (Bild) und weist so pointiert auf den Gegensatz von Geld und Wert. Unmissverständlich auch die «gold-bronzenen» Waffenkinder der Moskauer Gruppe «AES+F.» Spannend ist der Ansatz von Aurélien Gamboni. Er formte das flüssige Gold, das man einst dem Feldherrn Licinius Crassus zur Strafe in den Rachen goss, als blattgoldene, quasi aus dem Körper extrahierte Skulptur nach. Nicht fehlen darf natürlich auch der Gold-Platz Schweiz. Thomas Hirschhorn war ein Must, überraschender ist jedoch Daniel Kaisers ironische Version, welche die Schweiz als aufgeblähte kartographische Luftskulptur aus Goldfolie zeigt. Einzelne thematisieren Gold als Verdichtung der Sonne. Am überzeugendsten tut dies Ariane Epars, welche die Morgensonne im Widerschein ihrer Goldarbeit in einem UNO-Gebäude in Genf filmte und in eine ornamentale Licht-Projektion umsetzte. «Aurora» wäre auch eine mögliche Position für «…alles Gold…Kunst und Kostbarkeiten» im Museum Bruder Klaus in Sachseln gewesen. Hier bündelt Alfred Sidler Werke, welche die Verwendung von Gold im Textilen, im Schmückenden wie im Künstlerischen einst und jetzt in Dialog stellen.

Bis 29.11.2008