Lorenzo lekou Meyer

Intervention Spritzenhaus Nidau

www.annelisezwez.ch  Bieler Tagblatt, 19. Mai 2008

Lorenzo lekou Meyers kleine Ausstellung ist eine Trouvaille.

Der 41jährige Bieler Künstler hat eine Reihe von Objekt-Skulpturen geschaffen, die vielleicht zum Besten seines umfangreichen, bildnerischen Werkes zählen.

Es sind vornehmlich weisse, aus Watte, Vlies, Fell und transparenter Klebefolie geschaffene Objekte; Kombinationen aus Fundstücken wie Spielsachen, ausgestopfte Vögel, Gläser, Kaffeekannen respektive weissen Ping Pong Bällen, Zweigen und anderen Halterungen.

„Ich klebe meine Träume“ überschreibt er die Sammlung. Was die Spannung ausmacht ist tatsächlich das Wesen des Traumes, das in surrealen Kombinationen Ängste zu Bildern verdichtet.

So ist denn auch das Kuschelige meist ein Trugschluss – der Vogel ist mit hundert Schichten transparenter Folie an den Stein gebunden, das Eichhörnchen weint Plastiktränen und der „Angsthase“ hält sich verzweifelt an seinem versilberten Dinosaurier.

Es gibt auch Heitereres: Ein Holzpferd mit Comic-Sprechblase zum Beispiel.

Doch die qualitätvollsten Arbeiten sind zweifellos jene, die Herz und Schmerz rücksichtslos kombinieren.  An den Wänden des alten Feuerwehrmagazins hängen Bilder – auch sie wattig-weiss oder silbrig-farbig, doch die Lichtverhältnisse degradieren sie zu Bühnendekorationen, welche die innere Nähe von Malerei und Objektkunst nicht zeigen können.

Info: Ausstellung des Kulturvereins Nidau. Bis 25. Mai. Do/Fr 17-19, Sa/So 10-13 Uhr. Link: www.lekou.ch