Boris Rebetez Kunstmuseum Solothurn 2010

Zwischenblicke

www.annelisezwez.ch    Annelise Zwez in Bieler Tagblatt vom 21. Juni 2010

Parallel zu „Distant Memory“ im Westflügel und im Soussol zeigt das Kunstmuseum im Ostflügel eine Einzelausstellung des 1970 in Lajoux im Jura geborenen Boris Rebetez, kuratiert von Barbara von Flüe, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Kunstmuseums Solothurn.

Nach Jahren in Brüssel lebt der mit Fotografie, Zeichnung und plastischen Arbeiten auftretende Künstler nun in Basel.

Sein zentrales Thema ist der Raum – der architektonische wie der geographische – den er analysiert, dekonstruiert und neu in den Raum projiziert oder auch skulptural stellt. Man erinnere sich seiner Spiegelreflektionen in der Abbatiale de Bellelay 2008.

Zentrales Werk in Solothurn ist ein dem Hauptraum einverleibtes „Treppenhaus“, das unter dem Titel „Anticipation“ den geplanten (aber finanziell zurzeit ungewissen) Ausbau des Museums gleichsam als Kunst zur Diskussion stellt.

Einen unverhofften Bogen zu „Distant Memory“ schlagen die „Montagnes“, aus Bildern von Mantegna, Fra Angelico und anderen herausgelöste und verselbständigte Bronze-Skulpturen. Zu sehen sind auch eine Reihe der bekannten Fotocollagen, die verschiedene Perspektiven in eine flache Sicht kombinieren und dadurch den Raum quasi aufschlitzen und als „Architektur“ neu zusammensetzen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Landschaftszeichnungen unter dem Titel „Environment and the establishment of a way of life“, die durch Schichtungen von Aussensicht und persönlichem, malerischem Eingriff auf die Gleichzeitigkeit verschiedener Perspektiven hinweisen.  

Bis August 2010