Patricia Schneider Gal Rössli Balsthal 2011

Blackboxes

www.annelisezwez. ch       Annelise Zwez in Kunstbulletin Mai 2011

An der Basis von Patricia Schneiders Mischtechniken stehen am PC bearbeitete Fotografien.

Doch dies ist erst der Anfang. Die Fotomontagen werden auf Kupferplatten übertragen und mit Lack so differenziert, dass im folgenden, mehrschichtigen Aquatinta-Druckverfahren Farbigkeit und Oberfläche neue Qualität annehmen.

Auf Alu aufgezogen werden die Drucke zu Bildobjekten. Der Prozess erfordert dreidimensionales Denken. „Er erlaubt“, so Schneider, „digitales Abbild und analoge Materialität ‚bildhauerisch’ zu verbinden“. Mit der erwirkten Sinnlichkeit findet die Künstlerin zu einer Ambivalenz, die Bild und Motiv in Spannung hält.

Die Arbeiten zeigen Ausschnitte aus industriellen Anlagen, oft auch verlassene Zeugen davon. Aktuell unter anderem rostende „Blackboxes“ (ausgediente Wassertanks), eine abgetakelte, im Wasser stehende Betonkonstruktion, ein Windmühlen-Park, eine gigantische Lüftungs-Anlage und mehr.

„Ressourcen“ sind das Generalthema, schaffen den Bezug zum Menschen. Die „malerische“ Ästhetik lässt in Wechselwirkung mit der Thematik den Zwiespalt zwischen dem Segen industrieller Entwicklung und dessen Kehrseiten spürbar werden.

Die Ausstellung zeigt auch erstmals an Druckstöcke erinnernde Cutouts – aus schwarz beschichtetem Birkenholz geschnittene, architektonische Einzel-Elemente.

 

 www.galerie-roessli.ch

 

Bildlegende

Patricia Schneider: Aus der 12er-Serie der „Blackboxes“, Digitaldruck auf Aquatinta, 38 x 55 cm, 2010. Bild: zvg